Zusammenfassung
Aufgrund der demografischen Entwicklung mit stetig steigender Lebenserwartung und einem immer größeren Anteil an Menschen im hohen Lebensalter wird chronischer Pruritus (CP) in der klinischen Praxis zunehmend häufiger beobachtet. Neben spezifischen pruritogenen Dermatosen im Alter spielen der noduläre Typ der chronischen Prurigo („Prurigo nodularis") und Pruritus auf unauffälliger Haut eine wichtige Rolle im höheren Lebensalter. Letztgenannter stellt eine besonders große diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Da die Häufigkeit maligner Erkrankungen im Alter zunimmt, ist differenzialdiagnostisch bei CP im Alter immer auch an einen paraneoplastischen Pruritus zu denken. Gebrechlichkeit und eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit im Alter können nahezu alle therapeutischen Maßnahmen behindern. Im Rahmen der systemischen Behandlung sind Begleiterkrankungen, häufige im Alter auftretende relevante Nebenwirkungen, wie z. B. Beeinflussung der Kognition, Müdigkeit und insbesondere Medikamentenwechselwirkungen, zu berücksichtigen, wodurch die Umsetzung und die Wirksamkeit der Therapie erschwert werden können.
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