Zusammenfassung
Die Chirurgie nimmt die Schlüsselrolle in der kurativen Therapie des Rektumkarzinoms ein. Bei Niedrigrisikokarzinomen genügt die Vollwandexzision. Fortgeschrittenere oder biologisch aggressivere Karzinome im Stadium I werden im Sinne einer total mesorektalen Exzision operiert. Karzinome im Stadium II/III des oberen Drittels werden meist wie Kolonkarzinome behandelt. Bei ausgedehntem lymphogenem Befall oder organüberschreitendem Wachstum ist eine neoadjuvante Radiochemotherapie (RCTX) vor der Operation sinnvoll. Karzinome im Stadium II/III des unteren/mittleren Drittels werden multimodal behandelt. Dabei ist die neoadjuvante RCTX effektiver als die adjuvante, bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit. Die Operation erfolgt nach einem Intervall von 6 bis 8 Wochen. In frühen Tumorstadien mit klinisch unsicherem Lymphknotenbefall kann der Verzicht auf die neoadjuvante RCTX gerechtfertigt sein. Bei kleinen Tumoren ohne Lymphknotenmetastasen ist alternativ auch ein organerhaltendes Vorgehen möglich.
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