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Δευτέρα 29 Οκτωβρίου 2018

Sandmückenfieber – eine „vernachlässigte“ Krankheit

Zusammenfassung

Eine 45-jährige Patientin stellte sich mit Fieber, Durchfall, Gliederschmerzen, allgemeinem Krankheitsgefühl und einem juckenden papulösen Exanthem in der Ambulanz eines tropenmedizinischen Zentrums zur weiteren Diagnostik vor. Sie hatte zuvor 11 Tage Urlaub mit ihrer Familie in einem Bergdorf in Nordzypern gemacht. Dort habe es sehr viele kleine, stechende Fliegen oder Mücken gegeben. Nach der Rückkehr erkrankten sie und ihre Familie. Die körperliche Untersuchung war bis auf das Exanthem an den Beugeseiten der Extremitäten unauffällig. In der Routineblutuntersuchung fielen eine deutliche Erhöhung der Transaminasen und ein nur geringfügig erhöhtes C‑reaktives Protein (CRP) auf. Unter Berücksichtigung des Reiselandes, des Hinweises auf die „stechenden Fliegen" und der Klinik wurde in die differenzialdiagnostischen Überlegungen zur Ursache der Hepatitis auch das sog. Sandmückenfieber einbezogen. Es konnten Antikörper gegen das sizilianische Sandmückenfiebervirus (SFSV) nachgewiesen werden, die im Verlauf eine typische Dynamik zeigten, sodass die Diagnose eines Pappataci-Fiebers gestellt wurde. Die Kasuistik und eine kurze Zusammenstellung von Informationen über den Erreger, den Vektor, die Epidemiologie, Klinik, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten sollen dazu anregen, Phlebovirusinfektionen als mögliche Differenzialdiagnose zu berücksichtigen, wenn Reisende oder Flüchtlinge nach Aufenthalt im Mittelmeerraum an schweren fieberhaften Erkrankungen mit Hepatitis und Hauterscheinungen oder aseptischen viralen Meningitiden erkranken.



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