Zusammenfassung
Odontogene Abszesse erfordern eine frühzeitige Erkennung, suffiziente chirurgische Eröffnung sowie zielgerichtete antibiotische Therapie. Die Sanierung der Ursache des Infektes ist obligat. Über den genauen Zeitpunkt der Fokussanierung wird in der Literatur kontrovers berichtet. Einer unmittelbaren Fokussanierung steht die Empfehlung einer Sanierung im Intervall gegenüber.
Retrospektiv wurden die Daten von insgesamt 210 (116: männlich, 94: weiblich) Abszesspatienten, die in den Jahren 2012–2015 in der hiesigen Klinik stationär aufgrund einer odontogenen Ursache behandelt worden waren, ausgewertet.
In 89 Fällen wurde eine Fokussanierung im Rahmen der Abszesseröffnung durchgeführt; in 121 Fällen erfolgte diese im Intervall. In 7 Fällen kam es zu Komplikationen im Sinne einer weiteren Abszessausbreitung (n = 4), eines Rezidivs (n = 2) oder der Ausbildung einer Osteomyelitis (n = 1). Statistisch relevante Risikofaktoren konnten hierfür nicht gefunden werden. Insbesondere hatte der Zeitpunkt der Fokussanierung keinen signifikanten Einfluss.
Eine simultane Fokussanierung erhöht somit das Risiko von Komplikationen im Sinne von Osteomyelitiden, septischen Krankheitsverläufen oder fortgeleiteten Entzündungen nicht. Somit bestätigen die Ergebnisse dieser Studie die Empfehlungen der aktuellen Leitlinie.
Allerdings wurden Hochrisikopatienten, d. h. Patienten mit einem Zustand nach Radiotherapie im Kopf-Hals-Bereich, laufender Bisphosphonat- oder Chemotherapie nicht in die Studie einbezogen.
Der individuellen Entscheidung des Operateurs sollte es daher weiterhin unterliegen, ob eine sekundäre Fokussanierung vorzuziehen ist. Entscheidende Kriterien hierfür sind, neben dem Ausmaß der Sanierung, allgemeine medizinische Risikokonstellationen des individuellen Patienten.
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