Zusammenfassung
Hintergrund
Das Melanom galt früher als strahlenresistenter Tumor. Publikationen der letzten 20 Jahre konnten zeigen, dass die Radiotherapie in der primären und in der Rezidivsituation sowie auch bei Metastasen einen wichtigen therapeutischen Beitrag leisten kann.
Material und Methode
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed zum Thema „Radiotherapie und Melanom".
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die Radiotherapie nimmt bei der definitiven Behandlung kutaner Melanome eher eine untergeordnete Rolle ein. Eine Ausnahme stellt das Lentigo-maligna-Melanom dar, wo sich bei Patienten, die nicht operabel sind, durch eine Bestrahlung sehr gute lokale Kontrollraten erzielen lassen. In der postoperativen Situation kann bei R1- oder R2-resezierten Tumoren bzw. bei knapp resezierten desmoplastischen Tumoren eine Bestrahlung mit dem Ziel der lokalen Kontrolle durchgeführt werden. Bei Vorliegen von Risikofaktoren (Zahl und Größe der befallenen Lymphknoten, Kapseldurchbruch, Rezidiv) sollte eine adjuvante Bestrahlung der Lymphknotenregion erfolgen, um die lokale Tumorkontrollrate zu erhöhen. Bei Vorliegen von symptomatischen Knochenmetastasen lassen sich die Beschwerden durch eine palliative Radiotherapie gut kontrollieren. Bei der Behandlung einer Hirnmetastasierung sollte eine lokale Radiotherapie (z. B. Radiochirurgie) der Ganzhirnbestrahlung vorgezogen werden. Dabei kann eine Radiotherapie mit Ipilimumab auch simultan kombiniert werde; eine Kombination mit BRAF-Inhibitoren sollte dagegen sequenziell erfolgen.
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