Aktuelle Entwicklungen rund um die Anaphylaxie

Zusammenfassung

Methoden

In diesem Review werden aktuelle Trends der Anaphylaxie dargestellt, die bei der vierten internationalen NORA (Network for Online-Registration of Anaphylaxis)-Konferenz im April 2017 in Berlin erörtert wurden.

Ergebnisse

Aktuelle Daten aus dem AnaphylaxieRegister zeigen, dass weiterhin Insektengift, Nahrungsmittel und Medikamente zu den häufigsten Auslösern einer Anaphylaxie gehören. Unter den seltenen Auslösern einer nahrungsmittelabhängigen Anaphylaxie finden sich Chicoree, Kardamom, Spargel oder Goji-Beeren. In einer Metaanalyse zu aktuellen Trends der Insektengiftanaphylaxie wird erstmals belegt, dass die Daten zur Wirksamkeit der Insektengiftimmuntherapie zwar limitiert sind, jedoch das Auftreten schwerer Reaktionen bei erneutem Stich verhindert werden kann und die Lebensqualität betroffener Patienten verbessert wird. Die molekulare Diagnostik der Insektengiftanaphylaxie hat die diagnostische Sensitivität und Spezifität deutlich verbessert. Die Selbstbehandlung der Anaphylaxie ist sehr wichtig. Neueste Daten aus dem Anaphylaxie-Register zeigen eine Zunahme der Selbstbehandlung (von 23 % im Jahr 2014 auf 29 % im Jahr 2016) der Anwendung des gemäß der Leitlinien empfohlenen Adrenalins. Eine Umfrage zur Umsetzung der Leitlinien aus den Zentren des Anaphylaxie-Registers unterstreicht die Wahrnehmung und Umsetzung der Leitlinie. Berichte zu verschiedenen Fällen aus dem Anaphylaxie-Register verdeutlichen die Vielfalt dieser potenziell lebensbedrohlichen Reaktion.

Fazit

Die komponentenbasierte Diagnostik kann helfen, das Sensibilisierungsprofil bei der Anaphylaxie zu spezifizieren, insbesondere in Hinblick auf das Risiko für schwere Reaktionen. Aktuelle Studien zur Wahrnehmung der Anaphylaxie zeigen, dass Schulungsmaßnahmen wirksam sind, wobei Zielgruppen und Lernmethoden in den nächsten Jahren weiter wissenschaftlich untersucht werden sollten.