Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-1327-1343
Die Stimulation des Nervus hypoglossus (HNS) zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) hat seit der ersten Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Schlafmedizin der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO) einen festen Stellenwert erhalten. Die vorhandenen 3 Systeme unterscheiden sich in der technischen Ausgestaltung des ähnlichen Grundprinzips. Für die unilaterale atmungsgesteuerte HNS existieren hier mehrere Vergleichsstudien, Registeranalysen mit 4-stelligen Patientenzahlen und mehrjährigen Nachsorgeergebnissen. Die kontinuierliche HNS verzichtet auf die Atmungserkennung, und im Gegensatz zum atmungsgesteuerten HNS is t eine Schlafendoskopie zur Indikationsstellung nicht notwendig. Die bilaterale kontinuierliche HNS ist als einziges Verfahren teilimplantierbar; hierzu liegen erste Machbarkeitsstudien vor. Wesentlich für die Indikation ist die mit schlafmedizinischer Expertise beurteilte Non-Adhärenz der Überdrucktherapie bei einer mindestens mittelgradigen OSA in individueller Abwägung von weiteren Therapieoptionen. Die implantierende Klinik steht im Mittelpunkt der interdisziplinären Therapieverantwortung und ist bei Therapieproblemen Hauptansprechpartner. Dies erklärt die strukturellen Anforderungen zur Sicherung der Ergebnisqualität und Minimierung von Komplikationen. Die Nachsorge der HNS-versorgten Patienten kann sehr gut sektoren- und fachdisziplinübergreifend erfolgen, wobei Mindestangaben zur Behandlungswirkung und Nutzung dokumentiert werden sollten.
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