Zusammenfassung
Hintergrund
Die adäquate Behandlung von Schmerzen ist ein wichtiger Bestandteil in der Versorgung von Krebspatienten, doch mangelt es bisher an Studien, die den Gebrauch von Schmerzmitteln bzw. adjuvanten Schmerztherapeutika bei Krebspatienten systematisch untersuchen.
Ziel
Die Quantifizierung des Gebrauchs von Schmerzmitteln und adjuvanten Schmerztherapeutika wird am Beispiel von Darmkrebspatienten in verschiedenen Zeiträumen vor und nach Diagnose beschrieben.
Material und Methoden
Für die Studie wurde die pharmakoepidemiologische Forschungsdatenbank GePaRD (German Pharmacoepidemiological Research Database) verwendet, die Abrechnungsdaten von 4 gesetzlichen Krankenkassen enthält. Darmkrebspatienten mit Erstdiagnose im Jahr 2010 wurden mittels ICD-Kodes (C18-C20) identifiziert und über 5 Jahre nachbeobachtet. Die Autoren berechneten für verschiedene Zeiträume vor und nach Diagnose jeweils den Anteil an Patienten, die Opioide, nichtopioide Schmerzmittel, bestimmte adjuvante Schmerztherapeutika (Antidepressiva und die Antikonvulsiva Pregabalin und Gabapentin) und Benzodiazepine erhielten (Verordnungsprävalenz) und ermittelten für die Arzneimittelgruppen die am häufigsten verordneten Wirkstoffe. Je nach Schweregrad der Erkrankung bei Diagnose bzw. Metastasenbildung im Verlauf wurde zwischen 3 Patientengruppen unterschieden.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 9596 Patienten mit inzidentem Darmkrebs im Jahr 2010 eingeschlossen. Für Opioide stieg die Verordnungsprävalenz von ~8 % vor Diagnose auf maximal 31 % bei Patienten mit Metastasenbildung. Auf schwach wirksame Opioide entfielen bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs bzw. Metastasenbildung etwa ein Drittel der Tagesdosen, bei den übrigen Patienten zwei Drittel. Die Verordnungsprävalenzen für nichtopioide Schmerzmittel stiegen von ~35 % vor Diagnose auf bis zu 56 % nach Diagnose, für Antidepressiva von ~9 % auf maximal 18 %, für Pregabalin und Gabapentin von 2 % bis maximal 9 % und für Benzodiazepine von 5 % auf maximal 14 %.
Diskussion
Vergleicht man die Ergebnisse mit der verfügbaren Literatur, könnten diese tendenziell auf einen zurückhaltenden Einsatz von Opioiden bei (Darm‑)Krebspatienten hindeuten. In Anbetracht der hohen Verordnungsprävalenz von Arzneimitteln, deren gleichzeitige Gabe schwerwiegende Konsequenzen haben kann, ist bei dieser Patientengruppe hinsichtlich Arzneimittelinteraktionen besondere Vorsicht geboten.
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